Projekte

im Hospizverein Nürnberg.

Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim (ZiB) – Mehr Zeit mehr Pflege – mehr Leben

Ziele des Projekts »Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – ZiB«

  • Verbesserung der Versorgung von schwer kranken, sterbenden Menschen im Pflegeheim
  • Vernetzung der teilnehmenden Pflegeeinrichtungen mit weiteren Versorgungsstrukturen
  • Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen
  • Wertschätzung des Engagements der Pflegekräfte

So hilft Zeitintensive Betreuung (ZiB)

  • Grundpflege
    Durch die Pflegeversicherung wird nur eine begrenzte Menge Pflegezeit bezahlt. Wir sind da, wenn würdevolle Pflege länger braucht.
  • Nahrungsaufnahme
    Wenn Menschen täglich schwächer werden, erfordert die Nahrungsaufnahme viel Zeit. Wir nehmen uns diese Zeit.
  • Patientenverfügung
    Wir beraten zur gesundheitlichen Versorgungsplanung.
  • Gespräche mit Patienten
  • Menschen in der letzten Lebensphase brauchen einen kompetenten Gesprächspartner, um belastende Fragen zu klären und sich nicht alleine zu fühlen.
  • Angehörigen- und Familiengespräche
    Menschen im Umfeld von Schwerkranken und Sterbenden haben einen hohen Informationsbedarf. Gemeinsame Gespräche können helfen, die schwere Zeit zu bewältigen.
  • Persönliche Wünsche
    Wir unterstützen dabei Wünsche zu erfüllen, die viel Zeit kosten.
  • Sitzwache
    Wir bleiben bei Bedarf für mehrere Stunden oder eine ganze Nacht am Bett, um Beschwerden individuell zu lindern und Sicherheit zu geben.
  • Koordination von Hilfe und Unterstützung
    Wir koordinieren die an der Versorgung Beteiligten.

Eine Idee zieht Kreise – wir in der Region Nürnberg machen mit

Seit 2019 wird die Idee der »Zeitintensiven Betreuung im Pflegeheim« in unserer Region durch das Hospiz-Team Nürnberg e.V. umgesetzt. Die beteiligten Pflegeheime und der Hospizverein als lokaler Projektträger arbeiten dabei Hand in Hand. Mehr Infos

Vorbereitung auf die Tätigkeit als Hospizbegleiter*in für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

Kulturelle Einflussfaktoren können am Ende des Lebens in den Vordergrund treten. Vor dem Hintergrund kultursensibler Aspekte werden die Teilnehmer:innen in diesem Seminar auf die Tätigkeit als ehrenamtliche/r Hospizbegleiter:in vorbereitet. Die Ausein­andersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit, der ganzheitliche Blick auf den zu begleitenden Menschen, Abschieds- und Trauerrituale, Kommunikationsübungen, Informationen über hospizlich/palliative Unterstützungsangebote und vieles mehr bilden die Wissensgrundlage, um Sterbende und ihre Angehörigen einfühlsam begleiten zu können.

Dabei steht im Focus, das wir interessierte Menschen mit eigener Zuwanderungs-geschichte für die ehrenamtliche Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen ausbilden. Mehr zu unseren Konditionen, Terminen und Ihrer Anmeldung unter https://www.hospizakademie-nuernberg.de/

Implementierung Bay. Notfallbogen in der Modellregion Nürnberg:

Mit knapp 100.000 € hat das Bay. Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention das Projekt „Implementierung des Bayerischen Notfallbogen in der Modellregion Nürnberg“ gefördert. Seit 2018 werden in über 25 Nürnberger Einrichtungen der stationären Altenhilfe und der Eingliederungshilfe „Gesundheitliche Versorgungsplanungsgespräche“ im Rahmen von § 132 g, SGB V geführt. In einem intensiven Prozess wird der Wille der Bewohner:innen erfragt, wie sie behandelt werden möchten wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr selbst dazu in der Lage sind, zu entscheiden. Dieses Vorgehen ist damit eine neue, erweiterte Form der Patientenverfügung. Dieser umfassende Ansatz wird international als „Advance Care Planning“ (ACP) bezeichnet.

Durch speziell geschulte Mitarbeiter:innen werden in den Gesprächen die Grundeinstellungen der Bewohner:innen zu Leben, schwerer Krankheit, Sterben und Tod erfragt und dokumentiert. Für die spezielle Situation eines Notfalls können Vorsorgeplanende für sich festlegen, wie sie behandelt werden möchten. Ob sie beispielsweise alle notfallmedizinischen Maßnahmen in Anspruch nehmen oder auf eine Reanimation im Falle eines Herzstillstandes verzichten möchten.

Das Projekt hatte den Schwerpunkt, ACP für Versorgende zu erklären und bekannt zu machen, die mit der Dokumentation dieser Gespräche in Berührung kommen. Dabei kann es sich um Notärzt:innen, Notfallsanitäter:innen, Hausärzt:innen, Betreuer:innen bzw. Bevollmächtigte oder auch um Mitarbeitende der Notaufnahmen in den Kliniken, handeln. Derzeit wird das Projekt durch das Berliner IGES-Institut wissenschaftlich evaluiert. Die Ergebnisse werden im Rahmen des nationalen ACP-Kongresses Ende Februar 2026 in Nürnberg vorgestellt.

Ansprechpartner: Diakon Marcus Hecke, hecke@hospiz-team.de

Humor- bzw. Lächelbank

Um Hospiz- und Palliativarbeit gut in der Stadt zu verankern, braucht es Begegnungsräume. Aber wo spricht man über diese endlichen Themen? Der Gang zum Hospizverein erfolgt meist erst, wenn es wirklich ernst wird. Wir möchten aber die Menschen vorher sensibilisieren, sich Gedanken über ihre eigene Endlichkeit und den Dingen, die ihnen am Lebensende wichtig sind, zu machen.

 

Aus diesem Grunde planen wir in der Nürnberger Innenstadt eine Humorbank zu errichten. Eine Bank auf der humorvolle und zum Nachdenken anregende Sätze geschrieben stehen, die es Menschen ermöglicht, eine Pause zu machen, nachzudenken und vielleicht mit dem „Banknachbar“ ins Gespräch zu kommen oder mit kleinen Aufforderungen wie „Lächeln Sie vorbeilaufende Menschen an und schauen Sie, was passiert“, versehen ist. Eine Begegnung, ein Austausch für einen kurzen Moment, vielleicht mit einem Menschen mit einer ganz anderen Biografie, mit dem man sonst nicht ins Gespräch gekommen wäre. Es kann auch nur ein verständnisvolles Zunicken sein, mit der Gewissheit, man ist nicht alleine. Ein Moment in dem man über einen humorvollen, vielleicht auch provokanten Satz lachen muss und den Themen Sterben, Tod und Trauer mit Humor begegnet. Humor ist gerade am Lebensende von großer Bedeutung und ermöglicht Zugang und Austausch – an mancher Stelle auch Entlastung und Erleichterung. 

Eine Bank, die Austausch ermöglicht und Menschen einander nahe bringt auch und gerade in Momenten, wo man eine schwere Zeit durchläuft oder um einen nahestehenden Menschen trauert. Da kann es helfen, mit jemanden ins Gespräch zu kommen, der vielleicht ähnliches erlebt hat oder in dem Moment vielleicht auch einfach nur zuhört. Aber auch ohne viel Worte, ist Nähe und Unterstützung möglich. Ein stummes Zunicken oder ein Lächeln über einen Spruch auf der Bank können helfen, aus der Einsamkeit herauszukommen.

Es kann auch signalisieren – da bin ich – ich freue mich, wenn jemand zu mir Kontakt aufnimmt.

Hierzu sind wir mit der Stadt Nürnberg in Austausch gegangen und freuen uns sehr, dass sich die Stadt Nürnberg sehr offen, dem Vorhaben gegenüber zeigt und erste Planungen dazu angelaufen sind.