Um Hospiz- und Palliativarbeit gut in der Stadt zu verankern, braucht es Begegnungsräume. Aber wo spricht man über diese endlichen Themen? Der Gang zum Hospizverein erfolgt meist erst, wenn es wirklich ernst wird. Wir möchten aber die Menschen vorher sensibilisieren, sich Gedanken über ihre eigene Endlichkeit und den Dingen, die ihnen am Lebensende wichtig sind, zu machen.
Aus diesem Grunde planen wir in der Nürnberger Innenstadt eine Humorbank zu errichten. Eine Bank auf der humorvolle und zum Nachdenken anregende Sätze geschrieben stehen, die es Menschen ermöglicht, eine Pause zu machen, nachzudenken und vielleicht mit dem „Banknachbar“ ins Gespräch zu kommen oder mit kleinen Aufforderungen wie „Lächeln Sie vorbeilaufende Menschen an und schauen Sie, was passiert“, versehen ist. Eine Begegnung, ein Austausch für einen kurzen Moment, vielleicht mit einem Menschen mit einer ganz anderen Biografie, mit dem man sonst nicht ins Gespräch gekommen wäre. Es kann auch nur ein verständnisvolles Zunicken sein, mit der Gewissheit, man ist nicht alleine. Ein Moment in dem man über einen humorvollen, vielleicht auch provokanten Satz lachen muss und den Themen Sterben, Tod und Trauer mit Humor begegnet. Humor ist gerade am Lebensende von großer Bedeutung und ermöglicht Zugang und Austausch – an mancher Stelle auch Entlastung und Erleichterung.
Eine Bank, die Austausch ermöglicht und Menschen einander nahe bringt auch und gerade in Momenten, wo man eine schwere Zeit durchläuft oder um einen nahestehenden Menschen trauert. Da kann es helfen, mit jemanden ins Gespräch zu kommen, der vielleicht ähnliches erlebt hat oder in dem Moment vielleicht auch einfach nur zuhört. Aber auch ohne viel Worte, ist Nähe und Unterstützung möglich. Ein stummes Zunicken oder ein Lächeln über einen Spruch auf der Bank können helfen, aus der Einsamkeit herauszukommen.
Es kann auch signalisieren – da bin ich – ich freue mich, wenn jemand zu mir Kontakt aufnimmt.
Hierzu sind wir mit der Stadt Nürnberg in Austausch gegangen und freuen uns sehr, dass sich die Stadt Nürnberg sehr offen, dem Vorhaben gegenüber zeigt und erste Planungen dazu angelaufen sind.